Rückwand selbst gebaut Erfahrungsbericht

  • Hallo zusammen!


    Ich wollte hier meinen Bau einer 3D-Rückwand, 90x50cm, aus Styropor dokumentieren.
    Ich habe im ersten Anlauf einige kleine Fehler gemacht. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich... Ich werde sie jeweils anmerken.
    Deshalb möchte ich hier anderen meinen Weg zeigen, sodass Interessierte Anregungen bekommen können.


    Vorher habe ich die Bodenplatte mit Acrylglas augelegt und mit AQ-Silikon befestigt:


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    Folgende Materialien hatte ich eingeplant:
    - 10cm starke Styroporplatte, handelsüblich in 100x50cm erhältlich, ca. 4€ das Stück
    - 10kg Maxit Zementmörtel-Mauermörtel -> witterungsbeständig und einfach mit Wasser anrührbar.
    Laut Baumarktmenschen ohne Versiegelung, wie z.b. Exposidharz, verwendbar... Frage ans Forum: Was meint ihr?
    - decoMix Abtönkonzentrat, ca. 3€ (Farbton der Bilder: Auf 5kg eine komplette Tube dunkelbraun)
    -> habe mich bewusst für keine normale Abtönfarbe entschieden, weil ich so wenig wie möglich Farbe unter den Mörtel mischen wollte.
    Hatte ja vor nicht zu versiegeln...


    Ich würde im nächsten Anlauf max 8cm dicke Platten nehmen.
    Man schneidet oder brennt enorm viel weg, da man ja möglichst wenig Platz/Tiefe verschwenden möchte.


    Zu allererst ist es wichtig, sich klar zu werden, was man mit der Rückwand bezwecken möchte und sollte danach die Gestaltung ausrichten.
    Dazu vielleicht einige Eingangsfragen:
    Welche Technik möchte man verstecken? Wie soll diese integriert werden?
    Soll die Rückwand hinterschwimmbar werden? Soll sie Höhlen begünstigen/beinhalten?
    Welches Gestein soll sie simulieren? Welches Gestein wird im AQ verwendet?
    Wie kann sie natürlich wirken und dem Betrachter kaum auffallen?


    In meinem Fall, wollte ich den Innenfilter, der rein als Strömungsfilter agieren sollte,

    den Außenfilterzu- und Ablauf, den Heizstab und evtl. einen Luftausströmer verstecken.
    Da ich Lochgestein gemischt mit Lavagestein im AQ verwende, wollte ich Lavagestein nachbilden,
    da dies mir mit seiner rauen Oberfläche am leichtesten mit dem Mörtelzement nachzubilden schien.
    Frei nach dem Motto: Styropor formen/aushöhlen und farblich angepassten Mörtel drüberschmieren, fertig.
    Da ich davon ausgehe, den Mörtel nicht zwangsläufig versiegeln zu müssen: Gesagt getan.
    Steine auf dem Styropor vorgezeichnet. Dann gemerkt, dass es mit einem Messer eine ätzende Arbeit ist, die mega die Sauerei macht.
    Also den Creme-Prüllee-Brenner aus der Küche geholt und dem Ding ordentlich eingeheizt. BOAA, was ne Stinkerei :!:
    Das Styropor war damit eigentlich gut zu bearbeiten, man konnte der ganzen Wand auch gut flächendeckend Tiefe nehmen.
    Aber es hatte einen entscheidenden Nachteil: filigran Felsspalten einzubrennen, geht damit definitiv nicht. Kann man, denke ich, gut erkennen...


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    Wurde also eher etwas gröber, aber das störte mich nicht weiter, weil ja das meiste davon eh mit Steinaufbauten verdeckte gewesen wäre.


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    Nach 2,5 Tagen war der Mörtel schon gut durchgetrocknet und ich habe das ganze Ding in die Badewanne zum Wässern. Man findet im Internet Bilder bei anderen Menschen, die beim Wässern heftige Wasserverschmutzungen zeigen. Das ist bei dem verwendeten Zementmörtel überhaupt nicht passiert. Sodass ich nach 4 Tagen dachte, das Ding einsetzen zu können. Dummerweise - oder besser gesagt gut, dass ich es dadurch bemrkt habe - war schon Wasser im Becken, weil der Filter am Einlaufen ist. Sie hatte einen wahnsinns Auftrieb!!! Überhaupt nicht daran zu denken, sie irgendwie fixieren zu können. Also dachte ich mir, die Styroporschicht von hinten wegzunehmen und evtl. von hinten ebenfalls zu mörteln, sodass sie genug Gewicht und Stabilität bekommt.
    Erneut ordentlich die Gegend vollgestunken und versucht sie anzuheben, um zu schauen, ob der Auftrieb im AQ immernoch so groß ist:
    BOOM, ich habe mehrere Teile auf dem Boden liegen. Erste Sahne...
    Fehler: Wir hatten offensichtlich eine zu dünne Mörtelschicht aufgetragen. Man sollte definitiv 1-2cm draufgeben!
    Naja, nachdem ich mich erstmal ordentlich aufgeregt habe, finde ich es im Nachhinein gut, auf diese Weise Erfahrung gemacht zu haben.
    V.a. weil ich anstatt des Innenfilters jetzt eine Tunze verwenden werde und damit wieder neu die Rückwand planen kann.

    Und hoffentlich auch schöner machen kann...!


    Freue mich auf euer Feedback und bin gespannt, was ihr zu dem Nicht-versiegeln sagt.

    Möchte möglichst nächste Woche einen neuen Anlauf starten, die Rückwand zu bauen... Btw: Rising Sun 2 ist in Auftrag gegeben -> Vorfreude!

    Herzliche Grüße

    Kai

  • Hallo Kai,

    tolles Ding, das Du da konstruiert hast. Will Dir auf keinen Fall den Spaß dran verderben, aber dies hier zu Bedenken geben:

    Zementmörtel besteht ja wie der Name schon sagt hauptsächlich aus Zement, dieser wiederum zu großen Teilen aus Kalziumcarbonat CaCO3.
    Ob diese Kalziumverbindung nun in relevanten Mengen in das Beckenwasser abgegeben wird, kann ich Dir leider nicht sagen, da müßte mal die Handwerkerfraktion ran. Wenn ja, hast Du natürlich ein Problem mit der Wasserhärte genauer gesagt mit der Karbonathärte. Mit ansteigendem CO2 im Wasser steigt auch der Anteil der Kohlensäure im Wasser. Diese zerfällt in Kalziumhydrogenkarbonat und Kalziumkarbonat (was man bei dieser Betrachtung vergessen kann). Ersteres ist in Wasser sehr gut löslich und bedingt die sog. Karbonathärte. Ergo: wenn Deine Rückwand Kalziumcarbonat ans Wasser abgeben würde, hättest Du ein Problem.

    Was ich auch nicht verstehe: Du schreibst, daß Du Deinen Außenfilter durch eine Tunze ersetzen möchtest.
    Eine Tunze ist eine reine Strömungspumpe ohne jegliche Filterfunktion, kann also einen Filter nicht ersetzen????

    "Sie haben ein Problem mit Autorität, Mr Anderson.
    Sie halten sich für jemand besonderes, jemanden, für den keine Regeln gelten!"

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