Hallo Forengemeinde,
als ich umgezogen war, hatte ich erst einmal meinen gesamten Besatz im Wohnzimmeraquarium verloren.
Ich musste eine neue Erfahrung machen: Kupfervergiftung.
I.d.R. liegen in Deutschland Kupferrohre als Wasserleitung. Wenn diese schon alt sind, haben sie häufig eine Patina aus Kalk und alles ist gut.
Ist das aber nicht der Fall, kann bei Warmwasserdurchfluss sich das Kupfer aus den Rohren lösen. Das istaber nicht bei jedem Wasser so. Ich meine,
wenn das Wasser an bestimmten Salzen gesättigt ist, passiert nichts. Es kann aber sein. Das kann auch bei kaltem Wasser der Fall sein, was z.B. im Rohr
gestanden hat oder als warmes Wasser nicht verbraucht wurde und im Rohr geblieben ist. Das warme Wasser ist aber wesentlichgefährlicher,
weil Wassererhitzer i.d.R. mit Kupferspiralen arbeiten und der chemische Prozess durch Wärme erleichtert wird.
Garnelen reagieren dabei sicher besonders empfindlich. Aber auch für Fische ist Kupfer tödlich.
Es ist in großen Mengen bzw. ständig eingenommen (z.B. Kochwasser) auch für Menschen giftig, je kleiner der Mensch desto gefährlicher.
Auch aus eigenem Interesse (die zulässige Höchstmenge ist in den USA z.B. wesentlich geringer alsbei uns und insbesondere bei Kleinkindern im Haushalt)
sollte man wissen, ob sich in seinem Warmwasser Kupfer löst.
Bei einer akuten Kupfervergiftung verlieren die Fische die Orientierung und "schrauben" vertikal durch's Wasser.
Auch zu bedenken möchte ich geben, dass die Fische ständig in dem Wasser leben, das wir ihnen "großzügig" gönnen.
Gerade das warme abgestandene Wasser ist im Fall der Fälle besonders mit Kupfer angereichert. Machen wir einen Wasserwechsel,
so kommt relativ unbelastetes Wasser heraus und mit den ersten zwei Litern (je nach Länge und Durchmesser des Rohres) stark belastetes Wasser hinzu.
Durch die weiteren Liter wird das Wasser wieder etwas verdünnt. Beim nächsten WW kommt wieder ein Teil des verdünnten Wassers weg.
Und zwei Liter stark belastetes Wasser hinzu. Außerdem verdunstet auch ein Teil des Wassers, das Kupfer bleibt aber im AQ.
Mit der Zeit und jedem WW steigt also die Kupfer-Konzentration im Wasser.
Ich kann nur jedem Aquarianer empfehlen sein Wasser zumindest einmalig auf Kupfer untersuchen zu lassen,
beim Einbau eines neues Heißwassergerätes und bei jedem Umzug wieder. Die Werte des Wasserversorgers sind dabei nicht maßgeblich,
sondern das Wasser aus dem eigenen Hahn. Interessant ist zum einen das Wasser direkt vom ersten Strahl, d
er wahrscheinlich im Rohr gestanden hat und zum zweiten das warme Wasser,
das durch das Rohr geflossen ist oder gar was evtl. durch Kupferspiralen erhitzt wurde.
So ziemlich bei jedem größerem Zoogeschäft kann man kostenlos sein Wasser testen lassen.
Sollte der Test tatsächlich anschlagen, kann man über die Anschaffung eines eigenen Tests nachdenken.
Hat man tatsächlich Kupfer im Wasser und das erkannt, heißt es: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Kupfer im Leitungswasserist kein großes Problem.
Kein warmes Wasser verwenden und die ersten zwei Eimer ablaufen lassen, bevor man Wasser ins AQ. laufen läßt.
Das Wasser, was kalt durch die Kupferrohre fließt, ist kein Problem.