Hi zusammen!
Um eine Partnerin zu finden, ändern afrikanische Buntbarsche sogar ihre Farbe. Dabei geht es nicht um Schönheit, sondern darum, für das Weibchen besser sichtbar zu sein.
Auch im Tierreich spielen optische Reize bei der Partnerwahl eine große Rolle. Ein Musterbeispiel dafür sind die afrikanischen Buntbarsche aus dem Viktoriasee.
Wissenschaftler um den Evolutionsbiologen Ole Seehausen wiesen nach, dass die Partnerwahl bei den Tieren auf eine unterschiedliche Wahrnehmung der Farben zurückzuführen ist.
Die afrikanischen Buntbarsche passen sich an die vorherrschende Lichtfarbe der jeweiligen Wassertiefe an, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Nature“. Fische im tiefen Wasser sehen rot besser,
Fische im flachen Wasser blau, fanden die Forscher durch DNS-Analysen heraus. So können sich die Buntbarsche besser orientieren und finden mehr Futter.
Das hat auch Auswirkungen auf die Partnerwahl: Die Weibchen bevorzugen die Partner, die sie am besten sehen können.
Durch diese Selektion dominieren im tieferen Wasser Männchen, die zur Geschlechtsreife rote Farben ausbilden, im flachen Wasser solche mit blauen Farben.
Die Ergebnisse der Forscher stützen die These, dass Vorlieben bei der Partnerwahl zur Artbildung beitragen, auch wenn keine räumliche Trennung zwischen den Populationen vorliegt.
Artenvielfalt wird getrübt
Die Forschungsresultate liefern auch eine plausible Erklärung für den drastischen Einbruch der Artenvielfalt im Viktoriasee in den vergangenen 25 Jahren.
Die Überdüngung des Sees durch die Landwirtschaft, Entwaldung und die umliegenden Großstädte trübte das Seewasser.
Das führte dazu, dass sich die Lichtverhältnisse schon nach wenigen Metern Wassertiefe drastisch änderten.
Die Biologen fanden heraus, dass an Orten mit trübem Wasser nur eine Zwischenform bestehen kann, die an keine der Lichtnischen angepasst ist.
Die Vermischung der Arten habe mit großer Wahrscheinlichkeit dazu beigetragen, dass von über 500 Buntbarscharten im Viktoriasee heute nur noch rund 250 Arten existieren.
Gruss
Frank