Hallo zusammen,
diese Doku beschreibt den Einbau meiner Rockzolid Rückwand. Obwohl viele Aquarianer eine solche Rückwand besitzen, habe ich nirgends, auch nicht auf der Internetseite des Herstellers bzw. Vertreibers eine genaue Einbauanleitung gefunden. Da solche Rückwände nicht ganz billig sind, der Einbau seine Tücken hat und es meines Erachtens keinen Sinn macht, dass jeder "das Rad neu erfinden muss", möchte ich meine Erfahrungen und Tipps hier weitergeben. Auf jeden Fall ist eine 3D-Rückwand der absolute Hingucker, da sie absolut nicht von einer echten Felswand unterscheidbar ist. Somit kann ich den Kauf einer Rückwand nur empfehlen. Allerdings möchte ich auf keinen Fall die absolut tollen Beiträge zum Selberbauen einer Rückwand in diesem oder in anderen Foren schmälern. Denn wie gesagt, die Entscheidung für oder gegen eine fertige Rückwand liegt in den meisten Fällen am hohen Preis.
Die folgenden Ausführungen geben meine persönlichen Erfahrungen und meine persönliche Meinung wieder.
Für Kritik, Fragen oder Feedback bin ich jederzeit offen und würde mich darüber freuen.
Zum Material
Die Rückwände von Rockzolid bestehen aus Glasfasermatten. Sie sind sehr hart und nicht biegsam. Deshalb sollte man beim Tragen oder Einpassen ins Aquarium vorsichtig sein, da durch harte Stöße Beschädigungen durch Absplittern auftreten können. Ich selber hab die Rückwandteile für den "Feinschliff" sehr oft von der Werkstatt ins Wohnzimmer getragen bzw. ins Aquarium rein und wieder raus gehoben. Da kann bei Unachtsamkeit schnell mal ne Ecke ab sein.
Zwei grundsätzliche Entscheidungen vor dem Einbau
- Falls das Aquarium einen Glassteg zur Stabilisation in der Mitte hat, muss entweder der Glassteg entfernt oder die Rückwand getrennt werden. Mein Rat:
- Rückwand trennen (auch die Meinung von Rockzolid), da das Entfernen des Stegs möglicherweise die Garantieansprüche löscht bzw. bei unfachmännischem
- Einbau die Sicherheit des Glases gefährdet. Außerdem kann man eine getrennte Rückwand bei Bedarf auch wieder mal heraus nehmen.
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Hinterschwimmbar gestalten oder den Raum hinter der Rückwand als Filter nutzen? Zunächst was Grundsätzliches: Der Raum hinter der Rückwand kann
- nicht durch Abdichten mit Silikon trocken gehalten werden, da die Rückwand einige wenige Stellen hat (zumindest meine), an denen die Glasfasermatte winzige stecknadelkopfgroße Löcher hat. Man sieht sie nur, wenn man sie gegen das Licht hält, sie sind ansonsten aber absolut unsichtbar. Ein Abdichten mit Epoxidharz würde zwar kein Wasser mehr durchdringen lassen, aber der Wasserdruck dürfte die Wand wohl zerstören. Fazit: „Trockenraum“ hinter der Wand geht gar nicht!!!
Die Filter-Variante ist mit Sicherheit eine tolle Sache aber ich habe mich aus folgenden Gründen für die hinterschwimmbare Variante entschieden:
- Meine beiden Aussenfilter reichen für die Filterung aus.
- Die Fische haben zusätzlichen Schwimmraum und eine große Höhle zum Verstecken.
- Das gestaltet auch das Beobachten interessanter, da nicht immer alle Fische zu sehen sind.
- Die Rückwand ist so weit von der hinteren Glasscheibe weg, dass ich zum Säubern bzw. Absaugen von Mulm bequem Zugriff habe.
- Ich möchte die Rückwand nur punktuell mit Silikon an den Glaswänden fixieren, damit ich sie bei Bedarf ohne großen Aufwand herausnehmen kann.
- Bei der Filter-Methode müsste sie rundherum mit Silikon eingeklebt werden, damit der Wasserstrom durch die Filtermedien
- fließt und nicht seitlich durch Schlitze zwischen Rückwand und Glas. Da wird's mit dem Rausnehmen schon schwieriger.
Zum Einpassen der Rückwand
So sieht sie im Ganzen aus. Und ehrlich gesagt, mir tat das Herz weh, weil ich sie gleich in der Mitte zersägen musste.
Aber keine Angst, wenn ihr euch Zeit lasst und genau arbeitet, ist das wirklich kein Problem und funktioniert sehr gut.
(Bilder zum Vergrößern anklicken!)
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Die erste Entscheidung war das Werkzeug, mit dem ich trenne.
Dieses Minigerät für Modellbauzwecke hätte zwar eine dünne Trennscheibe,
brach aber spätestens nach 1 Minute und war nicht zu gebrauchen.
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Laut Hersteller wird eine Flex empfohlen, die ich dann auch benutzt habe.
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Die nächste Frage ist, wo genau man trennt. Ich habe mich genau für die Mitte entschieden,
obwohl es durch die Struktur einfacher gewesen wäre, mehr von der Mitte entfernt zu schneiden.
Aber zum einen passen die beiden Stücke wirklich nur am Glassteg vorbei,
wenn sie genau in der Mitte getrennt werden und zum anderen sollen beide Teile am Glassteg oben fixiert werden.
Das Anzeichnen des Schnittes mit einer Latte oder Lineal ist schwierig wegen der Unebenheiten.
Deshalb habe ich eine Schnur gespannt, die ich genau senkrecht beleuchtet habe. So konnte ich am Schatten einen geraden Strich anzeichnen.
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Und getrennt:
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Und jetzt kam ein Fehler: Ich habe an der Rückseite angezeichnet und von dort aus auch geschnitten.
Daher kam es auf der Vorderseite zu Ungenauigkeiten beim späteren Zusammensetzen.
Man sieht es schön, wenn man von hinten beleuchtet.
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Deshalb musste ich mit der Trennscheibe etwas nachbessern, so dass der Schnitt dann trotzdem nahezu unsichtbar wurde.
Klar sieht man ihn jetzt noch deutlich, aber ich möchte ihn mit schwarzem Silikon von hinten dicht machen. Und sollte das nicht reichen,
wird auf die noch feuchte Silikonnaht etwas Sand gestreut, dann lässt sich der Spalt von den anderen kaum unterscheiden.
Aber diese Schritte werde ich dann im zweiten Teil meiner Anleitung beschreiben.
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Also auf den Punkt gebracht: Auf der Vorderseite anzeichnen und möglichst in einem Zug
mit wenig Druck die Trennscheibe durch das Material gleiten lassen.
Das war mal der erste Teil des Einbaus.
Die weiteren Feinarbeiten, das Streichen mit Epoxidharz sowie das genaue Fixieren folgen dann im zweiten Teil.
Das wird allerdings noch ein paar Tage dauern, da ich selber mit dem Einbau noch nicht so weit bin.
Ich hoffe, die Anleitung ist hilfreich und macht Mut, es selber mal auszuprobieren.
Die Optik dieser perfekt gestalteten Rückwand ist die Mühe allemal wert und deswegen ist meiner Meinung nach auch der Preis gerechtfertigt.
Über Kritik, Fragen und Feedback würde ich mich freuen.
Viele Grüße
Stephan
P.S. Eine Anregung an Rockzolid: Für Aquarien ab 150 cm mit Glassteg in der Mitte wäre es wünschenswert,
dass Rückwände dieser Größe in zwei passgenauen Modulen angeboten würden.
Dadurch entfällt das Trennen in der Mitte und eine Menge Ärger, wenn man hierbei Fehler macht.