Hallo tiger,
das Ganze ist halt komplex, meiner Erfahrung nach kommt es immer auf das "Gesamtpaket" an.
Ein Beispiel: Faustregel 1cm Fisch pro Liter. Schau Dir die Körpermasse eines 9cm und eines 10cm langen Cichliden bei gleichen Körperproportionen an.
Länge ist eine Funktion ersten Grades, Körperoberfläche eine Funktion zweiten Grades und Körpermasse eine Funktion dritten Grades.
9 hoch3 = 729
10 hoch3 = 1000
Würdest Du erwarten, dass der 10cm-Cichlide ca. ein Drittel mehr Wasservolumen braucht als der 9cm-Cichlide? Da kann man sich vorstellen, wie schnell gerade bei Jungfischbecken etwas schief gehen kann.
Die Faustregel bezieht sich natürlich auf die Fische unserer Vorväter, Guppys, Schwertträger, Salmler etc., aber nicht auf die kompakten aktiven Boliden, mit denen wir es zu tun haben.
Bei mir sind aktuell auch nur drei Arten "erwachsen", eine steht kurz davor und eine fünfte wird es erst sein, wenn ich bei mindestens einer der "erwachsenen" Generationswechsel gemacht habe.
Ein Beispiel für ein Gesamtpaket: Mein Lehrmeister, ein gewisser Herr Barth aus Halle (nicht der Dessauer Wasserpflanzenexperte) hat in einem 1m-Becken den socolofi, estherae blau/rot und den Labeotropheus trewavasae nachgezogen, dabei den socolofi und den estherae paarweise, den trewavasae in Harem gehalten. Das Becken enthielt an Einrichtung nur dichten Pflanzenwuchs, kaum zu glauben, was? Im Kühlschrank hatte der im Winter selbstgefrostete Wasserlinsen, damit ihm die Pflanzen nicht ruiniert werden und auch sonst immer paar Wasserlinsen drauf. Und Filter? Ein mickriger Schwamminnenfilter, aber Montags war Pflegetag. Futterkosten? Keine! Was nicht selbst gefangen wurde, wurde durch Verkauf von Pflanzen gedeckt....DAS war ein Meister!
Was ich damit sagen will: Egal, was man benutzt, es kommt immer auf die Handhabung an.
Schiffbruch kann man auch mit den besten Werkzeugen erleiden.
Beste Grüße!
Uwe Prw.