Seid gegrüßt,
das Problem ist aus meiner Sicht, kaum hat man sich an einen Namen gewöhnt, gilt der nicht mehr.Durch den "wissenschaftlichen Fortschritt" gibt es Tiere, wo mittlerweile mehrere bis viele Namen kursieren.
Die beste Lösung für unser Hobby ist aus meiner Sicht die Herangehensweise von T. Lepel/Cichlidenstadl:
Ein Fisch wird unter einer ersten Handelsbezeichnung eingeführt UND DABEI BLEIBT ES!
Jeder weiß, was gemeint ist und ob das Pseudotropheus, Metriaclima, afra oder zebroides ist, ist für das Hobby zweitrangig, denn das Ziel kann nur sein, sortenrein zu züchten.
Also bei Wildformen streng nach Herkunftsort (entweder "Ngara" oder "Mdoka", nicht aber A. stuartgranti "Ngara Mdoka") oder nach Zuchtlinie/Zuchtform und da ist es relativ egal, ob das zur Zeit C. afra "XYZ" oder M. zebroides "XYZ" ist,
Hauptsache aurifrons ist weit weg und kein anderer Cyno oder Micro im Becken.
Wenn ich mir angucke, was bei 'Pseudotropheus spec. „Zebra Gold Breast Orange Top Lundo”' los ist (siehe meine Webseite), kann man nur das Kot... bekommen. Ich habe die Tiere als 'Ps. zebra"Lundo"' gekauft und es hat mich ein halbes Jahr Recherche gekostet, um zu wissen, ob das Mixturen sind oder etwas solides ist. Mein erstes Männchen wurde gelblich in der Rückenflosse, das zweite auch und das dritte bekommt orange in der Afterflosse. Wäre es beim 1. Namen „Zebra Gold Breast Orange Top Lundo” geblieben, wären die Farbtöne meiner Männchen eindeutig im Bereich "goldfarbig" und "orange" drin, unabhängig von der Meinung von Ad Konings, dass die Tiere zu M. fainzilberi gehören und der Meinung von A. Spreinat, dass die Tiere NICHT zu M. fainzilberi gehören. MalTaVi importierte die jedoch mit (unnötiger) neuer Bezeichnung damals als Ps. zebra "red top red chin Lundo", ausgesuchte WF-Männchen mit möglichst rot-orangen Rückenflossen, die nur einen Teil der Wild-Population ausmachen. Die WF-Weibchen brachten natürlich das ganze Farbspektrum der Art mit und so kommt es, dass meine Tiere mehr gelblich sind bis auf einen und die Art nie sonderlich populär wurde, weil natürlich nur ein Teil der Nachzucht-Männchen der Bezeichnung "red top red chin" entsprachen. Nur am Rande: 'Pseudotropheus spec. „Zebra Gold Breast Orange Top Lundo”' ist kein Maylandia zebra sondern gehört zum Formenkreis um M. fainzilberi (mehr dazu auf meiner Webseite). Die spektakulären Fotos dieser Art im Web haben sich ALLE als stark bis sehr stark farblich nachbearbeitet heraus gestellt, alle Farbkanäle hochgeregelt, besonders der Rot-Kanal.
Zu Pseudotropheus versus Maylandia: Diese Unterscheidung wird Bestand haben, da das wichtigste Unterscheidungsmerkmal "Vomer birnenförmig" eine ja/nein-Frage ist.
Die Überraschung ist eher, welche elongatus-Formen in Pseudotropheus blieben und welche ein birnenförmiges Vomer besitzen und deshalb bei Maylandia gelandet sind.
Es gibt auch welche, die auf Grund der Bezahnung inzwischen bei Cynotilapia sind.
Eigenzitat:
Zitat
das Ziel kann nur sein, sortenrein zu züchten
Man kommt also um Entscheidungen nicht herum.
- Buntes Becken ODER züchten. (Umso mehr Arten umso mehr Kreuzungsmöglichkeiten)
- Verhalten sorgfältig beobachten ODER züchten. (Welches Männchen balzt welche Weibchen an/Welche Weibchen folgen welchen Männchen)
- Jungtierfärbung kennen ODER züchten. (Beispiel: Habe ich "Weißrücken-Ahli [Jungfische reine Sc-fryeri-Färbung] oder Hybrid-Weißrücken-Ahli [ab ubd zu genau ein verräterisches kleines Copadichromis-Pünktchen auf der Flanke bei ca. 4-5 cm Größe,
wird nicht von allen gezeigt und nicht ständig gezeigt]?)
- Möglichst umfassende Informationen über die Art aneignen ODER züchten.(Habe ich C. moorii [Jungfische langsam wachsend] oder "Turbo-Moorii" [Protomelas annectens eingekreuzt, schnellwüchsig]?
Der Unterschied liegt in der Schreckfärbung und der Beule, wenn sie groß sind. Ich habe den Schreckfärbungsunterschied vergessen, C. Janicki weiß es.)
In anderen Bereichen der Aquaristik besteht die Herausforderung darin, überhaupt die Tiere zur Nachzucht zu bringen und 3 mm "große" Jungfische groß zu bekommen. Bei 70 % aller Malawis ist es auch für Anfänger möglich, Jungfische zu bekommen. Die Herausforderungen in der Zucht liegen bei diesen Fischen halt woanders. Wie schlecht diese Herausforderungen von sehr vielen gemeistert werden, zeigt die Schwemme an ungewollten Hybriden in den Verkaufsbecken. Und da es viele "Hauptsache-bunt-Kunden" gibt, wird mit diesem züchterischen Schrott noch ordentlich Kohle gemacht. Wer hat in den letzten 25 Jahren einen ordentlichen "Pindani" gesehen? Die wenigsten, aber Ps. socolofi gehört zum Standard-Angebot.
Aktuell bin ich dabei, Material zu sammeln für eine Unterseite auf meinem Webspace "unerwünschte Hybriden". Eins kann ich schon verraten: es wird Überraschungen geben!
Eine Ursache für ungewollte Hybriden: Namens-Wirrwar.
Beste Grüße!
Uwe Prw.