Beiträge von UwePrw

    Hallo,


    schade um die Kleinen, aber


    Zitat

    Nitrat 0.0


    ???
    Aufgeplatzte Dottersäcke heißt, die sind durch Osmose vermutlich aufgequollen.
    Dein Nitrat-Wert läßt mich an vollentsalztes Wasser denken.


    Wichtigste Regel bei künstlicher Erbrütung:


    Das Wasser im Brut-Aquarium muß identisch sein mit dem Wasser des Aquariums, in dem das Muttertier schwimmt,
    weil schnelle Anpassungsvorgänge die Larven überfordern. Ich würde das 20-l-Becken einfach mit Wasser aus dem Aquarium füllen, in dem das Muttertier schwimmt.


    Besser als künstliche Erbrütung ist in jedem Fall natürliche Brutpflege des Muttertieres, weniger Streß für die Larven.
    Bei natürlicher Brutpflege sind die Jungfische anschließend vitaler, besser wüchsig und wachsen gleichmäßiger. Der Zeitpunkt für "Strippen" ist auch wichtig:
    Entweder 1 Tag nach dem Ablaichen oder 3 Tage vor dem Freisetzen, bei vielen Arten der 18. Tag. Wenn die Larven schon geschlüpft sind und noch zu klein sind, kann es beim "Strippen" zu Verletzungen,
    u.a. Bruch der Wirbelsäule kommen, Verwachsungen sind die Folge (Larven überleben Wirbelsäulenbrüche!). Deshalb bin ich kein Freund künstlicher Erbrütung.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo Markus,


    Zitat

    Also waren die von mir angesetzten vier Jahre als Zeitraum eigentlich noch zu kurz gewählt.


    Natürlich, normal sind 6-8 Lebensjahre möglich. Ich hätte vielleicht noch dazu setzen sollen, dass mein Männchen beim Kauf bereits sehr stark angefärbt war,
    ich schätze ca. 1 Jahr alt, war Glückssache bzw. dank persöhnlicher Beziehungen. In der DDR bekam man in der Regel nur sehr kleine Jungfische.


    Zitat

    nun wird aber niemand fordern, unseren Jungfischen bei der Aufzucht Zeiten von Knappheit zu verordnen.


    Natürlich nicht! Es gibt am See vier Jahreszeiten mit Winterstürmen. http://www.geo.de/reisen/commu…en?lat=-13.255&lon=34.307
    Dementsprechend ergeben sich nahrungsreiche und nahrungsarme Perioden===>die ersten Lebensmonate dürften vorwiegend in nahrungsreiche Zeiten fallen, zumindest haben die dann freigesetzten Jungfische bessere Chancen.


    Zitat

    Mh, meine 55 Maylandias sind wesentlich besser....


    Sicher, im Einzelfall kommen immer viele Faktoren zusammen. Ohne genaue Beobachtung ist man schnell auf dem Holzweg. Dass bei dünner Besatzdichte im Durchschnitt höhere Wachstumsraten erreicht werden als bei hoher Besatzdichte,
    ist ein Erfahrungswert teilweise über Jahrzehnte, mehr als nur einmal bei uns im Verein diskutiert. Mir fiel vor allem immer wieder die überdurchschnittlich gute Entwicklung von zahlenmäßig kleinen Maulbruten auf.


    Zitat

    teilweise täglich WW machen


    kann auch nach hinten losgehen: täglicher Eintrag von Schadstoffen aus belastetem Leitungswasser, auch wenn es da um nur sehr geringe Konzentrationen geht.
    Es gab mal den Versuch, mit Wasserdurchlaufanlagen (würde bei heutigen Preisen keiner mehr machen) sich den WW zu ersparen. Das Ergebnis war nicht so überzeugend,
    die Wüchsigkeit und Allgemeinzustand blieb hinter ordentlich mit WW betriebenen Becken zurück.


    Zitat

    Ich kenne nur einen mit den Venustus.


    Ich kenne einen mit labrosus-super VC10 + C. borleyi "Kadango", 2m Frontscheibenlänge/600 l, 2x die Woche selber ins Futter fahren,
    seit ca. 1999/2000 Haltung und Zucht von Malawis/Tanganjikas aufgegeben, weil es um Halle keine ausreichend Futter führende Tümpel/Teiche mehr gibt. Er macht jetzt Koi.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo Markus und @all,


    zu den 15 cm Maximalgröße im See:


    Eigenzitat


    Zitat

    Der Hauptfehler beim "Kadango" ist immer wieder zu große und zu gehaltvolle Nahrung.
    Ist ein Utaka und wer füttert den mit 15 cm Größe hauptsächlich mit Cyclops?


    http://www.dcg-online.de/encyc…2010/11/1982-01-S-4-5.pdf:


    Zitat aus dieser Quelle:


    Zitat

    Meine Tiere hatten viel schwimmraum und wuchsen bei abwechselungsreicher Fütterung mit paprikagewürztem Rinderherz,
    Miesmuscheln, Regenwürmern, Garnelen, Kellerasseln und verschiedenen Trockenfuttersorten gut heran.


    Ich denke, da brauche ich nichts mehr hinzu zu setzen, außer vielleicht:
    Malawis sind keine mittel/süd-amerikanische Großcichliden, was man 1982 natürlich niemanden vorwerfen kann.


    Markus schrieb:


    Zitat

    warum die Tiere unterschiedlich groß werden. Sollte ein Faktor die höhere Lebenserwartung im Aq. sein und ein zweiter eine Ernährung, die einem wachsenden Jungtier in der Jugend Rechnung trägt, ein dritter nicht auftretende Mangelzeiten, verwehre ich mich vehement dagegen, das als Fehler zu betrachten. Die Tiere leben nicht im See, weil es dort ideal ist, sondern weil es geht. Unter natürlichen Bedingungen ist die Ressource Futter i.d.R. knapp.


    Im See kommt es bei aufsteigendem nährstoffreichem Wasser aus der Tiefe zu Wasserblüten,
    es wechseln Zeiten von Knappheit und Überfluss. Jungfische werden also oft ca. sechs Wochen nach Eintritt von Überfluss aus dem Maul entlassen
    Es gibt im See allerdings einen Faktor für das Erreichen einer höheren Endgröße als im Aquarium: die "Beckengröße".
    Jedes Becken ist gemessen an der Natur extremst klein. Jeder, der schon mal dicht besetzte Jungfischbecken hatte, kennt den Effekt, dass z.B. 50 A.-stuartgranti-Jungfische "normal" heran wachsen,
    5 dazugesetzte "Yellows" hingegen den "Wachstumsturbo" an haben===>sprich, die Art mit geringer Besatzdichte wächst schnell, die mit hoher Besatzdichte wächst langsam.


    Auch dürfte der Effekt gut bekannt sein, dass bei zu guter Fütterung kaum mehr gelaicht wird bis hin zum Ausbleiben der Fortpflanzung bei Verfettung
    ===>sowohl bei zu guter als auch zu knapper Fütterung sind die Haltungsbedingungen suboptimal.


    Markus schrieb:


    Zitat

    nicht auftretende Mangelzeiten


    Genau da liegt einer der wichtigsten Züchterkniffe, der seit mindestens 100 Jahren bekannt sein dürfte: zwei Wochen nicht füttern, anschließend reichlich füttern===>Laichansatz.
    Auch so sollte nicht konstant immer gleich gefüttert werden. Kein Fisch wird bestätigen, dass täglich 7:30 Uhr ein Schwarm Kleinkrebse angeschwommen kommt und 20:00 Uhr täglich 2,5 g Granulat in konstanter Zusammensetzung an stets der selben Stelle ins Wasser fallen, genauso wenig, dass die Temperatur regelheizer-konstant ist. Wenn Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit (im Rahmen der ökologischen Potenz, also nicht dauerhaft schädigend!) nicht trainiert werden, verweichlichen die Tiere genauso wie wir, was zu mangelnder Widerstandsfähigkeit u.a. gegen Krankheiten/Infektionen führt.


    Zitat

    Hat eigentlich jemand diese Art über mehrere Jahre (mindestens 3 Jahre) als erwachsene Gruppe erfolgreich gepflegt?


    Wie schon geschrieben, 4 Jahre, auch ich fütterte Ende der 80iger/Anfang der 90iger noch süd/mittel-amerikanisch inspiriert, die Quittung war Abgebenmüssen.
    Die Frage läßt sich auch erweitern: Wer konnte dauerhaft Arten wie N. venustus, F rostratus etc. pflegen?
    Ich denke, dass diese Arten auch manche Katze kennt!



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    reitet nicht schon wieder nur auf dem Beckenvolumen herum: Länge und Grundfläche sind genauso wichtig. Wenn lang und breit, aber nicht allzu hoch, geht vieles,
    was bei gleichem Beckenvolumen bei geringer Frontscheibenlänge und größerer Beckenhöhe nicht funktioniert.
    1m x 1m x1m sind 1000 l. Dieses Becken wäre für fast alle Arten aus dem Malawisee ZU KLEIN!!!!


    Mein "Kadango"-Mann erreichte 4-jährig 17 cm, war also auch zu gut genährt, hatte einen 3er-Harem UND MUßTE VERKAUFT werden,
    weil das Becken zu kurz war: 140 cm. Das war zu DDR-Zeiten. Heute wäre diese Größe für mich kein Problem mehr.


    Der Hauptfehler beim "Kadango" ist immer wieder zu große und zu gehaltvolle Nahrung. Ist ein Utaka und wer füttert den mit 15 cm Größe hauptsächlich mit Cyclops?
    Wohl die wenigsten. Dabei sind es gerade die Cyclops, die die prächtige rote Farbe bringen. Ein ausgewachsener "Kadango" sollte genauso rot sein wie einer mit 10-12 cm.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    im See wird der "Kadango Red Fin" bis zu 15 cm groß. Wenn er im Aquarium größer wird, mache ich als Halter schon mal den ersten Fehler: Intensivmast. Wenn ich dann zwei 20 cm große männliche "Kadangos" in ein Becken mit drei Steinen stecke mit ein paar Weibchen, möglichst noch als Artbecken, dann werden wohl 3m/2000l auch nicht mehr reichen. Übrigens kann man auch mit paarweiser Haltung bei niedrigem Besatz und sparsamer Dekoration hervorragend das Männchen auf Ritualisierung von Attacken gegen das Weibchen konditionieren. Klappt fast immer, dass das Weibchen das irgendwann nicht mehr überlebt....
    http://www.cichlid-forum.com/profiles/species.php?id=1009
    Zitat: "Temperament: Peaceful
    Conspecific Temperament: Peaceful"



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    kann Malawifreund nur zustimmen. Wenn der estherae als Jungfisch in die Beckengröße hineinwächst,

    ist das völlig o.k. Ein sehr fähiger Bekannter hat lange Zeit den estherae in einem Becken mit 120 cm Frontscheibenlänge gezüchtet(120x40x40).
    Bei der Beobachtung, dass die estherae sehr aggressiv wurden, so dass man meint, die brauchen mindestens 150 cm Beckenlänge,
    stellen sich mir die Fragen:


    - Besatz zu gering?
    - Einrichtung zu spartanisch/ungeschickt? (Sichtblenden etc)
    Ich selbst habe erfolgreich über Jahre Melanochromis johanni und Melanochromis exasperatus im 1m-Becken gehalten (zu DDR-Zeiten,

    weil ich ein größeres Becken nicht unterbekam). Zwei Gruppen,
    ein johanni-Mann mit großem Harem und bei exasperatus viele Männchen + ein Weibchen.

    Der Trick: Gesteinsaufbauten mit senkrecht gestellten Schieferplatten (Abfall alter Dächer)
    und locker auf dem Kies aufliegendes Javamoos, unter das verfolgte Tiere flüchten konnten.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo Noah,


    bei Verdacht auf Massenvermehrung von Darmflagellaten füttere ich 1 Woche nur gefrostete Cyclops

    (vorher in feinmaschigem Kescher aufgetaut und durchgespült [Keschermaterial Damenfüssling o.ä.]) in relativ geringen Mengen.
    Dabei ist zeitaufwändig, aber notwendig, die Beobachtung der Kotabgabe.
    1.) ALLE Tiere müssen festen Kot abgeben.
    2.) KEIN Tier darf schleimigen oder weißlichen Kot abgeben.
    Solange beide Bedingungen nicht erfüllt sind, gibt es nichts weiter als aufgetaute Feinfrost-Cyclops.
    Sollte ein Tier verenden, sezieren, Bauchhöhle vorsichtig aufschneiden, wenn möglich Foto machen, Darminhalt wasserklare Flüssigkeit===>übermäßiger Befall mit Hexamita oder Spironucleus. Beide gehören zur normalen Darmflora. Krankmachend sind sie erst durch Massenvermehrung. Wenn es den Bakterien gelingt, in andere Organe vorzudringen, führt das in der Regel zum Tod des Tieres. Statt selbst zu untersuchen, kann man auch zum Tierarzt gehen (nicht billig, dort ist JEDER Privatpatient).


    Zur Einrichtung:
    So, wie sie ist, wird in einem Artbecken, z.B. 6/6 Ps. saulosi, nur ein Männchen voll einfärben und das gesamte Becken kontrollieren.
    Das ist o.k., einer gegen alle anderen.


    Mehr Höhlen und unübersichtlicher (aus Fischsicht) wird dazu führen, dass mehrere Männchen territorial werden===>die territorialen Männchen voll in Farbe,
    immer wiederkehrende Geplänkel an den Reviergrenzen===>mehrere gegen viele. Es wäre dann eine höhere Besatzdichte nötig,
    bei Ps. saulosi sollte man dann eher mit 10/5 im Artbecken anfangen.


    Ich weiß um die ungefähre Beckengröße. Es ist für die Leser dieses threads, die die Größe nicht kennen, sicher hilfreich,
    wenn Du noch mal die ungefähren Beckenmaße posten würdest. Dann hat jeder bessere Chancen, die Möglichkeiten einzuschätzen, die das Becken bietet.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    Einrichtung ist o.k.
    Ich würde aus den kleinen Brocken in der Mitte einen kleinen Aufbau in der Mitte von hinten nach vorn machen. Da ist oben bereits das überhängende große Teil.
    Wenn da von unten noch was entgegen "wächst", wird der mittige Bereich aus Fischsicht noch etwas unübersichtlicher.
    Bei stark revierverteidigenden Arten sollten möglichst wenig "Rennbahnen" im Becken sein.


    So, wie jetzt eingerichtet ist, hat der "Chef" in der Mitte top Überblick, ist also ein typisches "1-Chef-Becken". Das ist nicht falsch!!!


    Ideale Arten für das Becken sind kleinwüchsig und wenig aggressiv.
    Drei fallen mir auf Anhieb ein: der "Yellow"
    Labidochromis chisumulae
    Iodotropheus sprengerae/declivitas (wenn, dann "Makokola Reef", aber nicht die üblichen Aquarien-Hybrid-Stämme)



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    es gibt die Meinung, dass alle Aquarien-Yellow's von Kakusa stammen. Das ist falsch.
    Meine ersten Yellow's waren eindeutig die Form von Lion Süd, Rücken gelb, Bauch weiß, die unscharfe Trennlinie zwischen beiden Farben ca. auf Höhe des Auges. Die Nachzuchten waren farbstabil. Da ALLE nur kräftig gelbe Körper wollten, sind die von mir einfach bei mir den biologischen Weg gegangen, heißt, habe die bei mir irgendwann nicht mehr weitergezüchtet. Nachzuchten von meinem Stamm sind natürlich in den Handel gelangt. Irgendwann kam die Zeit, dass stark gelb gefärbte Tiere haüfig schwarze Flecken bekommen haben.


    Es gibt vom gelben Labidochromis mehrere Fundorte.
    Eine Aufzählung:
    Kakusa: Bauchflosse gelblich, schwarze Binde in gelblicher Afterflosse nur angedeutet
    Mbowe: Bauchflosse schwarz, gelbe Afterflosse mit ordentlicher schwarzer Binde (der "Standard-Yellow")
    Lion Nord: Grundfarbe der Afterflosse weiß mit schwarzer Binde, Bauchflosse schwärzlich
    Lion Süd: Bauch weiß, Bauchflosse schwärzlich, Afterflosse Grundfarbe weiß, Binde in Afterflosse schwärzlich (die hatte ich)
    Londo: blasses Gelb, blasses Schwarz


    Stimmungsabhängig werden vom Yellow in allen Formen senkrechte Binden, die nach oben und unten schmaler werden, die Rückenflosse und den Bauch nicht erreichen, mehr oder weniger ausgeprägt gezeigt. Bei dominanten Tieren verschwinden die Binden komplett. Die Binden haben quasi die Form eines Rombus. Deshalb ist Zuchtwahl nach Nichtvorhandensein senkrechter Binden ein hoffnungsloses Unterfangen. Selektiert werden kann auf kräftiges Gelb und kräftiges Schwarz ohne schwarze Flecken, besonders im Bereich des Bauchflossenansatzes. Die heutigen Aquarienstämme enthalten Gene aller Fundorte in wechselnden Anteilen, so dass immer mal einer mit Lion-Süd-typischem weißen Bauch oder mit Grundfarbe Weiß in der Afterflosse etc.
    fallen kann.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    wenn die Zeit heran kommt für das Entlassen der Jungfische aus dem Maul gehen die Weibchen auf Suche nach einer geeigneten Stelle.
    Aktivität am Ende der Maulbrutzeit ist völlig normal. Es gibt Arten, da werden die Weibchen am Ende der Maulbrutpflege territorial, besetzen Reviere,
    eine davon ist der "steveni taiwan" Geduld ist wahrscheinlich die wichtigste Tugend des Aquarianers



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    Eigenzitat:


    Zitat

    Darm mit einer wasserklaren Flüssigkeit gefüllt? Wenn ja, Darminfekt, Spironucleus oder Hexamita.


    nur zur Erinnerung:
    Spironucleus und Hexamita sind Darmflagellaten.


    Große Gruppen bei saulosi sind richtig.
    Yellow's habe ich 14 cm groß erlebt.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    ich lese in der letzten Zeit öfter, dass von Frostfutter abgeraten wird.
    Das sollte man differenziert sehen. Der Nährstoffanteil ist bei den unterschiedlichen Arten sehr unterschiedlich.
    Cyclops bestehen zu 83% aus Wasser, 8,6% Eiweiß, 2,5% Fett, und sind in der Zusammensetzung ideales Fischfutter.
    Daphnien bestehen zu 95% aus Wasser, 2,5% Eiweiß und 0,7% Fett und sind damit perfekte Reduktionskost und so nährstoffarm,
    dass ihr Nährstoffgehalt für in Entwicklung befindliche Fische und für Laichansatz nicht ausreichend ist.


    Schwarze Mückenlarven 82% Wasser, 10,5% Eiweiß, 4% Fett
    Rote Mückenlarven 88% Wasser, 6,5% Eiweiß, 2% Fett (nur gezüchtete aquaristisch bedenkenlos!)


    Weiße Mückenlarven sind ein Sonderfall. Ihre Außenhaut ist sehr resistent gegen Verdauungsenzyme.
    Im Extremfall werden sie völlig unverdaut wieder ausgeschieden, bei Lebendfütterung weißer Mückenlarven kam es vor,
    dass sie LEBEND aus dem After kamen! Andererseits können große Malawis durch zuviel weiße Mückenlarven schnell verfetten.


    Tubifex und Enchyträen sind als Alleinfutter auf Grund des Fettgehaltes ungeeignet und führen sehr schnell zu Verfettung,
    für Malawis halte ich sie grundsätzlich für ungeeignet.


    Moina in etwa wie Cyclops.


    Alles andere in der Kühltruhe lasse ich drin.


    Bei Trockenfuttermitteln bevorzuge ich besonders eiweißarme. Gegenwärtig bin ich bei 30% Eiweiß und 9% Fett.
    Ungequollen ist das Futter damit natürlich ernährungstechnisch eine Bombe! Bei längerer Abwesenheit (2-4 Wochen)
    mit Fütterung über Futterautomat finde ich bei Rückkehr regelmäßig überernährte Fische vor, obwohl der Automat auf "sparsam" getrimmt wird.


    Von Tetra kenne ich keine Futtersorte, die Malawis auf Dauer "ertragen".
    Diskus-Futter ist völlig ungeeignet, viel zu gehaltvoll.


    Als besonders laichansatzfördernd haben sich bei den von mir gehaltenen Arten schwarze Mückenlarven bewährt (nicht als Alleinfutter, lediglich zugefüttert).



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    war der Darm mit einer wasserklaren Flüssigkeit gefüllt? Wenn ja, Darminfekt, Spironucleus oder Hexamita.
    Ursache: zu viel Futter/zu eiweißreiches Futter.
    Andere Möglichkeit: bakterieller Infekt der Leibeshöhle.
    Weißliche Masse: Verfettet?
    Breitbandantibiotikum könnte helfen. Bin da nicht auf der Höhe der Zeit, da ich alte Bestände von mittlerweile nicht mehr erhältlichem Produkt habe.



    Viele Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    Mindesbeckentlänge = 10-faches der Maximalgröße ist 'ne Uralt-Faustregel, nicht nur für Malawis sondern für Haltung von Zierfischen allgemein.
    Bei mir hat sich die Regel bewährt und bei Copadichromis borley "Kadango" (in einem 140-cm-Becken) und Sc.fryeri (in einem 185-cm-Becken) bewahrheitet.
    Ich mußte die in äußerst dekorativem Zustand abgeben. Der "Kadango" war zum Abgabezeitpunkt 17 cm, der Sc. fryeri 20 cm.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    130 cm Frontscheibenlänge heißt maximal 13 cm lange Fische. Da wird es bei Nonmbuna auswahltechnisch seeeehr eng.
    Denkbar sind am ehesten:
    Copadichromis verduyni
    Copadichromis mbenjii (in der Aquaristik in D praktisch nicht vorhanden)
    Copadichromis spec. "mbenji blue"
    Copadichromis trewavasae
    Placidochromis electra
    Placidochromis sp. "Jalo"


    Die Copas sind allerdings solche Leisetreter, dass Vergesellschaftung mit Aulonocara (außer jacobfreibergi-Gruppe) denkbar ist,
    mit Nonmbuna allerdings nicht zu empfehlen. Ab 150 cm gehen die Türen allmählich für Nonmbuna auf. Ab 2 m ist man im richtigen Bereich.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    was gut funktioniert, ist die Vergesellschaftung von Kleintierfressern, z.B. carnivore Labidochromis (z.B. chisumulae) + "blaue Verfolger"
    (z.B. Placidochromis elektra) + Aulonocara (stuartgranti) + Protomela "steveni taiwan reef"(wobei der letztgenannte doch schon eher herbivore ist).


    Ein anderer Ansatz wären eher herbivore, z.B. herbivore Labidochromis ("hongi") + Maylandia + Protomelas taeniolatus.


    Ein gute Möglichkeit, sich zunächst einen ersten Überblick zu verschaffen, ist http://www.cichlid-forum.com/profiles/index.php
    Die Kurzbeschreibung der Arten enthält Hinweise zu Ernährung, Temperament (innerartlich/außerartliche Aggression) und Biotop.


    Wichtig zu wissen: die Spezialisierungen greifen besonders in nahrungsarmen Zeiten. Wenn es eine Planktonblüte gibt, fressen ALLE Plankton. Umso spezialisierter,
    umso wichtiger ist allerdings, keine Ernährungsfehler zu machen. Labeotropheus trewavasae wäre z.B. so ein Fall, wo zu eiweißreich 100%ig zu Ableben führt.
    Besonders gute Möglichkeiten hat man mit omnivoren Arten bei der Vergesellschaftung, da diese normalerweise wenig spezialisiert sind.



    Viel Spaß beim Erkunden der Möglichkeiten!
    Uwe Prw.

    Hallo,


    das ist Xanthismus, wird auch als Halbalbino bezeichnet. Durch den Pigment-Mangel in der Regenbogenhaut sind die Tiere bei normalem Licht permanent geblendet
    und sind deshalb gegenüber normalfarbigen Tieren im Nachteil. Sowas würde ich nur im Spezialbecken, nicht im Gesellschaftsbecken halten.
    quoteIch glaube eh dass ich sie abgeben werde....
    Wenn Du ihnen kein Artbecken bieten kannst, ist das der richtige Weg.



    Beste Grüße!
    Uwe Prw.