Hallo zusammen,
die Vermehrung von Synodontis petricola ist - im Verhältnis zur Vermehrung von Malawi-Buntbarschen -
deutlich aufwändiger und erfordert ein komplett anderes Vorgehen.
Wer seine Wurzeln aber tiefer in der Aquaristik hat und schon erfolgreich Tiere aus z.B. Südamerika-Becken
vermehrt hat, kann allerdings über obigen Satz nur Schmunzeln.
Es ist also - wie so oft - eine Frage des Blickwinkels.
Synodontis petricola sind keine Maulbrüter. Sie laichen am liebsten in Höhlen oder Spalten und lassen
die Eier einfach fallen.
Die Eier, die frei liegen bleiben, werden sofort wieder verspeist.
Um also die Anzahl des möglichen Nachwuchses zu erhöhen, muss man sich eines Laichgitters oder einer
anderen praktikablen baulichen Lösung bedienen, die das sofortige Auffressen verhindert.
Während die einen gute Erfolge mit Laichgittern und Laichrosten haben, schwören andere auf eine
Eigenkonstruktion von Glasmurmeln, die in einer Schale mit einem Blumentopf abgedeckt werden.
Das ganze sieht dann so aus:
01.jpg
Bevor aber diese Konstruktion zum Einsatz kommt, ein paar Dinge zur Vorbereitung.
Die Synodontis petricola brauchen ihre Zeit, um überhaupt geschlechtsreif zu werden.
Und das kann dauern. Ich würde meinen, meine Tiere brauchten rund 2 Jahre. Ob dies
bei allen Tieren so ist, kann ich natürlich nicht verbindlich sagen, aber man liest
recht häufig, dass lange auf den ersten Laichansatz gewartet wird.
Für eine Gruppe mit z.B. 2/7 reicht ein 100cm-Becken aus, man kann sie aber natürlich auch
im Gesellschaftsbecken lassen.
Interessant wird es, wenn ein Weibchen beginnt, einen dickeren Bauch zu zeigen.
Von da an setze ich das Weibchen allein in ein kleiners Becken und füttere auch recht proteinreich.
Der Bauch wird sich soweit vergrößern, dass das Tier aussieht, als hätte es eine Murmel verschluckt.
Zu dieser Zeit (man bekommt irgendwann ein Auge dafür) setze ich das Männchen dazu und stelle natürlich
sicher, dass Murmelschale/Laichgitter einsatzbereit sind.
Von da an, wird das ganze etwas zeitintensiver.
Das Problem ist nämlich die recht schnelle Laichverpilzung. Man hat leider nicht viel Zeit, die Eier
in ein Becken mit sehr guter Wasserqualität zu überführen.
Somit muss internsiv verfolgt werden, wann die Paarung stattgefunden hat, um schnellstmöglich die
Eier zu retten.
Wie schon erwähnt, benötigen die Eier eine sehr gute Wasserqualität. Ggf. kann man auf Wasserzusätze zugreifen,
die die Laichverpilzung hemmen. Mittel gibt es dafür zur Genüge im Fachhandel.
Ebenso ist das Umspülen der Eier mit einer leichten Strömung hilfreich.
Nach rund 3 Tagen schlüpfen dann die Larven aus den Eiern. Sie sind mit bloßen Augen bei genauem Hinsehen zu erkennen
und verkriechen sich gern in dunkle Spalten oder Verstecke.
Sie werden nach einigen Tagen mit Staubfutter, Artemia-Nauplien, dekapsulierten Artemia-Eiern oder
Mircro-Würmchen ernährt und aufgepäppelt.
Bis zu einer hohen Erfolgsquote wird man etwas Zeit brauchen und herumexperimentieren müssen. Es ist normal,
bei den ersten Versuchen vielleicht nur 10 Tiere durch zu bekommen.
Mit etwas Übung sind die Würfe aber später größer als 100 Tiere.
Viel Erfolg beim Vermehren !