Hallo Marco,
eigentlich liegt es mr fern, diesen Thread unnötig aufzublähen. Wie wir auch in anderen Threads feststellen konnten,
ist es nicht einfach, dich mit sachlichen Argumenten zu überzeugen, wenn du dir deine persönlichen Meinung gebildet hast.
Dies ist auch nichts Verwerfliches. Unschön wird es nur, wenn man anhand dubioser Quellen aus dem Internet Ratsuchenden
vermittelt, es handele sich um fachlich fundiertes Wissen.
Resultat bei Martin : "Wie ich sehe gibt es kein richtig oder falsch. Wie bei vielem. " nono
Zitat
Wenn ich mir die Meinungen im WWW so ansehe komme ich zu dem Schluss das es wohl keiner genau weiß
und es demzufolge warscheinlich ein wenig egal ist ob nun vor oder nach dem Filter
Egal für welchen Unsinn man eine Bestätigung benötigt - In irgendwelchen Foren gibt oder gab es mal einen Spinner,
der genau das schrieb,
was ich suche. "Meinungen" im Internet sind nicht mehr, als "Meinungen".
Daraus abzuleiten, dass etwas "egal" ist, ist sehr gewagt.
Ich nehme da gern mein Lieglingsbeispiel von klassischer Fehlinformation im Internet:
Salzbehandlung mit Jodsalz oder nur mit Salz ohne Jod?
Das Netz ist voll von Typen, die schwören, Jodsalz sei schädlich für Fische.
Interessanterweise findet sich nicht ein einziger Eintrag über einen Zierfisch, der an Jodvergiftung zugrunde gegangen ist.
Und warum Jodkonzentrationen in Zierfischfuttern in vielfacher Konzentration nicht schädlich für Fische sein sollen,
kann auch keiner so recht beantworten.
Also sind "Meinungen" erstmal mit Vorsicht zu genießen.
Ich habe mir aber auch mal den Spass gegönnt und eben einige der besagten Diskussionen durchgelesen.
Also ich habe ebenfalls viel Herumgeeiere gelesen,aber glücklicherweise fand sich stets jemand mit etwas Sachverstand,
der aufklären konnte, wo denn UV-Klärer wirklich hingehören.
Aber schauen wir uns doch mal deine Recherche-Ergebnisse an:
Zitat
Mal zusammengefasst:
Vor dem Filter...
pro
- Keime werden vor dem Filter beeinträchtigt und gelangen so nicht in den Filter (lebend)...
- Verklumpte Algen landen im Filter (Wie schnell geht das ?)
- Nitrathaltiges Wasser gelangt in den Filter (das mag mir bitte noch
mal jemand näher erläutern warum da plötzlich Nitrat auftaucht)
Alles anzeigen
Zu 1. Das ist schonmal ziemlicher Unsinn.
Was macht denn eigentlich ein UV-Klärer? Entgegen deiner Meinung "grillt" er keine Mikroorganismen,
er tötet sie nicht mal von jetzt auf gleich.
Durch die UV-Strahlung wird die DNS der Mikroorganismen so nachhaltig geschädigt,
dass sie sich nicht mehr so umfangreich reproduzieren können.
Die drastisch verringerte Reproduktionsrate in Verbindung mit der natürlichen Mortalität (Sterberate)
führt zu einer Reduktion der Organismenzahl.
Das ist kein Prozess, der sich auf der Strecke zwischen Klärer und Filter abspielt.
Insofern macht es keinen - aber auch wirklich keinen - Unterschied, ob Keime VOR dem Filterdurchlauf bestrahlt wurden,
oder erst danach.
Zu 2. Nö! Jedenfalls nicht aufgrund der Tatsachen, dass ein Klärer VOR dem Filter verbaut ist.
Richtig ist die Frage "Wie schnell geht das".
Bei Algen führt die UV-Bestrahlung zu Veränderungen Ihrer Proteinbestandteile und so zum
Absterben und teils auch Verklumpen.
Wer sich nun vorstellt, ein paar Algen würden bei der Bestrahlung aufpoppen, wie ein "Popcorn" und urplötzlich im Filter hängenbleiben, der irrt.
Auch dies ist ein Prozess, der sich über den Faktor Zeit im gesamten Becken abspielt.
Insofern ist auch dies völlig egal, ob eine Bestrahlung vor oder nach dem Filter stattfindet.
Zu3. DAS ist des eigentlichen Pudels Kern und deine Frage zeigt mir, dass du vermutlich nur deshalb auf dem Irrweg bist,
weil dir ein grundlegender Prozess offensichtlich nicht aktuell ist.
Was passiert mit Algen und Mikroorganismen nach einer Bestrahlung denn letztendlich?
Irgendwann sterben Mikroorganismen und Algen ab - ob nun durch Veränderung der DNS oder durch Modifikation von Einweißketten. Egal.
Es setzt der ganz normale Zersetzungsprozess über die Nitrosomonas-Bakterien und später über die Nitrobacter-Bakterien ein.
Und dies geschieht überall im Becken! Im Bodengrund, an Pflanzen, Substraten und natürlich auch im Filter.
Im Filter auf engerem Raum, denn letztlich ist ein Schwamm nichts anderes, als viel Oberfläche auf geringerem Volumen,
was die Bildung nitrifizierender Bakterien begünstigt.
Es entsteht als Endprodukt also Nitrat. Und dieses Nitrat entsteht NICHT im UV-Klärer,
sondern im Aquarium und dessen Filter.
Zusammenfassung: Nicht ein einziger Punkt eignet sich als echtes "Pro"-Argument,
um einen Klärer VOR dem Filter zu verbauen.
Zitat
kontra
- Verschmutztes Wasser beeinträchtigt die Wirkung des Klärers (hmmm was bei mir in den Filter reiläuft unterscheidet sich von der
Schmutzbelastung wenig vom Auslauf)
- Zusätzlicher Widerstand reduziert die Fördermenge (das glit zwagsläufig für alle Einbauorte)
- Nutzbakterien werden beim Einschwämmen in den Filter geschädigt (sollten die nicht schon längst Da sein? UV aus beim Einfahren)
Zu 1. Richtig!
Lediglich deine Anmerkung in der Klammer macht mir Angst. Neben der biologischen Filterung findet im Filter auch eine mechanische Filterung
statt. Wenn das bei dir nicht so ist, rate ich dringend, deinen Filter auf sachgerechte Installation und Bestückung zu prüfen.
Wenn Pflanzenteile, Kot, Futterreste auf der anderen Seite deines Filters genauso herauskommen, läuft definitv etwas falsch bei dir.
Dem Betrieb eines Klärers sind sie in jedem Fall abträglich.
Zu 2. Richtig!
Nur leider liegst du mit deiner "Klammermeinung" wieder falsch.
In einem Wasserkreislauf werden fachrichtig ALLE durchflussstörenden Elemente druckseitig verbaut! Warum ist das so?
Ersteinmal muss jedem klar sein, dass eine Pumpe eigentlich nicht "saugt", sie "entlüftet" nur.
Kurzer Exkurs Physik:
Stellen wir uns vor, wir wollen aus einem 3m tiefen Brunnen mit einer Pumpe Wasser "heraussaugen".
Also Saugschlauch runter in den Brunnen, während oben die Pumpe steht.
Was passiert physikalisch?
Die Pumpe entlüftet lediglich den Saugschlauch.
Erst der umgebende Luftdruck von außen drückt dann das Wasser den Saugschlauch hoch.
Klingt für das normale Weltbild fremd - ist aber so.
Daraus folgt auch, dass es eine natürliche Maximalhöhe gibt, bis zu der Wasser"gesaugt" werden kann.
Sie heisst "geodätische Saughöhe" und beträgt rechnerisch etwa 10m, in der Praxis aber etwa 8m.
Das heisst: Egal wie riesig eine Pumpe auch sein mag, egal wie dick oder dünn die Schläuche sind,
es ist physikalisch nicht möglich, Wasser höher zu "saugen".
Anders herum kann eine Pumpe Wasser sehr viel höher nach oben drücken.
Dort limitiert letztlich nur die Pumpenleistung die Förderhöhe.
Das zeigt, es gibt erstmal einen Unterschied zwischen "Saugseite" und "Druckseite" einer Pumpe.
Was heisst das für das Aquarium ?
Nun da sprechen wir ja nicht von Hochleistungspumpen.
Die meisten Außenfilter schaffen es ja nicht mal, sich selbst zu entlüften, bzw. das Wasser
über den Beckenrand zu "saugen". Sie funktionieren letztlich nach manueller Entlüftung nur,
weil sie unterhalb des Wasserspiegels stehen. Das zeigt aber generell auch, wie fragil die "Saugseite" ist.
Also alles, was irgendwie einen Wasserfluss hemmen könnte, immer druckseitig verbauen !
Zu 3. Na ja, während die ersten beiden Punkte klare Argumente gegen einen Anschluß vor dem Filter sind, ist dieser
Punkt vernachlässigbar.
Die nitrifizierenden Bakterien sind substratgebunden. Die vergleichweise geringe Zahl freischwimmender Bakterien fällt
beim Ausbleiben der Reproduktion nicht wirklich ins Gewicht.
Zusammenfassung: Zwei klare Punkte GEGEN einen Anschluß VOR dem Filter